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Lebensangst – Du schufst mich …

Du schufst mich, HERR, nach deinem Ebenbilde,
dein Kind, das dir gefällt und das du liebst.
Dass du mich trägst in allen meinen Tagen,
hast du in deinem Wort mir zugesagt.

 Dem kleinen Kind war Leben voll Vertrauen,
es sah kein Arg und keinen falschen Blick.
Doch mit der Zeit hat sich die Welt verändert,
ein Wort, ein Blick, und Angst stand plötzlich da.

Wo warst du, HERR, in meinen schlimmsten Stunden,
wo warst du, als voll Angst ich nach dir schrie?
Dein Ebenbild ist in den Schmutz gezogen,
voll Scham und Not bin ich nicht mehr ich selbst.

HERR, zeig‘ mir doch den Weg aus meinen Ängsten;
ich zitt‘re noch und wage keinen Schritt.
HERR, führ‘ mich an der Hand zurück ins Leben,
wo soll mein Platz sein, wo willst du mich sehn?

Hier steh ich, HERR, verletzt, missbraucht, geschändet,
ich gleiche nicht dem Bild, das du einst schufst.
Wie kann ich ohne Liebe weiterleben,
im Zorn brennt mir das Herz, und voller Schuld.

Mir fehlt die Kraft, die Schande zu vergessen,
mir fehlt der Mut, von neuem zu vertraun.
Ich habe Angst, der Weg wird mich nicht tragen,
die Füße gleiten aus, ich bin allein.

Du, HERR, befreist von Schuld mich durch Vergebung,
was man mir tat, es steht nicht mehr vor dir.
Ich lege vor dich hin, was mich verletzte,
du nimmst es auf und machst mich frei davon.

Ich dank‘ dir, HERR, für deine große Gnade,
du legst auf dich, was mich zu Boden drückt.
Du trägst die Angst, die ich nicht tragen konnte.
Ich steh‘ vor dir, du siehst mich liebend an.

 

 © 2003    Gisela Kibele

 

Nach einem Seminar über Missbrauch und Berichten von Opfern.

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